Ein Garten ohne Rosen und Rittersporn? Für viele Gärtner kaum vorstellbar. Diese beiden Pflanzen bilden ein klassisches Duo im Bauerngarten. Der Rittersporn (Delphinium), mit seiner beeindruckenden Wuchshöhe von bis zu zwei Metern und den intensiv leuchtenden Blüten, gilt als perfekter Rosenbegleiter. Während beide im Sommer ihre volle Pracht zeigen, erfordert der November besondere Aufmerksamkeit, um die Gesundheit der Rosen für das nächste Jahr zu sichern.
Der Rittersporn: Ein Klassiker als Rosenbegleiter
Es gibt über 300 Arten von Delphinium, klassischerweise in einem tiefen Blau, das wunderbar mit Rosen harmoniert. Züchtungen bieten aber auch violette, weiße oder sogar gelbe Varianten. Die Blütezeit beginnt passenderweise im Juni, parallel zur Rosenblüte. Wer beim Kauf etwas für die Insektenwelt tun möchte, sollte ungefüllte Blüten wählen. Viele Züchtungen, insbesondere die sogenannten Pacific-Hybriden, haben oft halb oder ganz gefüllte Blüten und bieten Bienen und Hummeln leider keine Nahrung.
Pflanzung und Standort des Rittersporns
Mit seinem aufrechten Wuchs ist der Rittersporn eine typische Leitstaude. Experten raten, ihn in kleinen Gruppen von zwei oder drei Pflanzen eher im hinteren Teil des Beetes zu platzieren. Der Boden sollte nährstoffreich, tiefgründig und eher lehmig sein, der Standort sonnig. Um den unteren Teil der Pflanze etwas zu beschatten, eignen sich ergänzende Bodendecker. Bei hohen Sorten ist eine Stütze unerlässlich, da sie bei starkem Wind leicht abknicken können.
Pflege für eine zweite Blüte
Beim Pflanzen sollte der Rittersporn nicht zu tief in die Erde gesetzt werden. Wichtig ist auch genügend Abstand zu Nachbarpflanzen, damit die Blätter nach einem Regen gut abtrocknen können – das beugt Pilzbefall vor. Eine regelmäßige Gabe von organischem Dünger, etwa Kompost oder Hornspäne, hält die Staude vital. Ein cleverer Trick: Schneidet man Verblühtes etwa zehn Zentimeter über dem Boden ab, belohnt die Pflanze den Gärtner oft mit einer zweiten Blüte im Spätsommer. Lässt die Kraft nach einigen Jahren nach, hilft eine Teilung. Gärtner sollten jedoch auf Echten Mehltau achten und wissen, dass junge Austriebe bei Schnecken sehr beliebt sind. Vorsicht ist geboten: Alle Pflanzenteile sind giftig.
Rosenpflege im November: Die Weichen für das nächste Jahr stellen
Während der Rittersporn seine Saison beendet, beginnt für die Rosen im November eine wichtige Pflegephase. Auch wenn die Rosen ihre Sommerpracht verloren haben, ist dieser Monat entscheidend. Wer im nächsten Sommer wieder eine üppige Blüte wünscht, muss jetzt handeln. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören das Mulchen, der Schutz von Kübelpflanzen und notwendige Pflegeschnitte, um die Pflanzen vor Windbruch und Krankheiten wie dem Sternrußtau zu schützen.
Neue Rosen pflanzen und den Boden schützen
Der Herbst ist die ideale Zeit, um neue Rosen zu pflanzen, insbesondere wurzelnackte Ware. Diese ist von November bis März erhältlich und oft preisgünstiger. Solange der Boden nicht gefroren ist, sollten sie schnellstmöglich in die Erde. Zuvor müssen die Wurzeln mindestens zwei Stunden gewässert werden. Wichtig beim Einpflanzen: Die Veredelungsstelle, die Verdickung am Stammgrund, sollte etwa eine Daumenbreite (ca. 2,5 cm) unter der Erdoberfläche liegen. Etablierte Rosen profitieren jetzt von einer Mulchschicht. Eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus Gartenkompost, Laub oder Rindenhäcksel isoliert die Wurzeln gegen Frost, hält Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. Der Mulch sollte jedoch nicht direkt am Stamm anliegen, um Fäulnis zu vermeiden.
Windbruch und Sternrußtau bekämpfen
Der November ist nicht die Zeit für den Hauptschnitt, dieser erfolgt erst im späten Winter. Bei hohen Rosen oder an windigen Standorten ist jedoch ein Rückschnitt um etwa ein Drittel ratsam. Dies verhindert den sogenannten Windbruch, bei dem starke Böen die Pflanze lockern und die Wurzeln beschädigen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist nun das Entfernen von altem Laub. Sternrußtau ist eine Pilzkrankheit, deren Sporen im Boden überwintern. Heruntergefallene, infizierte Blätter müssen daher sorgfältig aufgesammelt und entsorgt werden – sie gehören nicht auf den Kompost. Das anschließende Mulchen hilft zusätzlich, verbliebene Sporen im Boden zu „begraben“.
Besondere Aufmerksamkeit für Topfrosen
Rosen in Töpfen sind dem Frost stärker ausgesetzt. Ihre Wurzeln sind nur durch eine dünne Schicht Erde und den Topf geschützt. Daher sollten Kübelpflanzen an einen geschützten Ort gerückt werden, etwa an eine Hauswand oder in ein unbeheiztes Gewächshaus. Ist der Topf zu groß zum Bewegen, hilft eine Isolierung aus Jute, Noppenfolie oder speziellen Winterschutzmatten.